Der brennende Schweif eines Fuchses, ein böses Omen, Gestalten, die Kerzen in die Höhe halten oder die Brücke nach Walhalla – Nordlichter faszinieren die Menschen seit eh und je. Gesehen werden kann das Phänomen an vielen Orten, deshalb hat wohl jede Region ihre eigenen sagenumwobenen Geschichten dazu. Die Polarlichter sind im Winter für viele Reisende der Höhepunkt ihres Urlaubes in Nordeuropa.

Mythos und Wissenschaft

Island, Nordnorwegen, Nordschweden, Nordfinnland, Sibirien, Alaska, Kanada, Grönland oder Nordschottland – in all den Regionen oberhalb des Polarkreises lassen sich in dunklen Nächten prächtige Farbenspiele am sternklaren Himmel beobachten. Dort, wo die Menschen früher als Nomaden lebten, weiß man sich viele Sagen und Legenden zu dem farbenfrohen Spektakel zu erzählen. 

Fakt ist, dass die Nordlichter durch den Sonnenwind entstehen. Dieser bringt geladene Teilchen von der Sonne in die Atmosphäre der Erde, wo sie mit Sauerstoff- und Stickstoffmolekülen zusammentreffen und dadurch Farbe freisetzen. Die geladenen Teilchen werden durch Eruptionen und Sonnenflecken von der Sonne weggespickt. Das Magnetfeld unserer Erde schützt zwar unsere Atmosphäre, jedoch ist der Schutz an den Polen nicht so stark wie in anderen Teilen der Erde. Deshalb kann man das Naturschauspiel am besten nahe den Polen sehen.

Voraussetzungen

Die Stärke der Aurora Borealis hängt von der Stärke des Sonnenwindes ab. Bei geringer Aktivität auf der Sonne sind die Polarlichter je nach Aufenthaltsort nur schwach zu erkennen. Je dunkler die Nacht, desto besser können unsere Augen das nächtliche Farbenspiel wahrnehmen. Vollmond ist daher ein Störenfried, da er viel Licht abgibt. Ein sternklarer Himmel ist weitere Voraussetzung, denn bei Wolken bestehen nur geringe Chancen, die mehrheitlich grünen Streifen am Horizont zu erkennen.

Nordlichter in Finnland

Die Saison der Nordlichter

Hoch oben im Norden, ca. 100 Kilometer oberhalb des Polarkreises, beginnt die Nordlicht-Saison bereits Ende August, wenn die Zeit der Mitternachtssonne vorüber ist und die Nächte wieder dunkel werden. September und März gelten als beste Monate, um die Lichter am Himmel tanzen zu sehen, denn zum Zeitpunkt der Sonnenwende führen stärkere Sonnenwinde zu stärkeren Naturschauspielen. Mitte April weichen die Polarlichter wieder der Mitternachtssonne.

Tipps für eine erfolgreiche Nordlicht-Jagd

  • Aurora ist ein Naturspektakel und keine Show, die auf Knopfdruck gestartet werden kann. Man weiß nie genau wann, und wie lange man sie betrachten kann.
  • Je weiter nördlich man geht, desto besser stehen die Chancen, die Lichter tanzen zu sehen kann.
  • Es braucht manchmal viel Geduld, um Nordlichter zu erhaschen. Mehrere Stunden in der klirrenden Kälte auszuharren, gehört zu einem tollen Nordlicht-Erlebnis einfach dazu – man will es sich ja auch verdient haben. Warme Kleidung ist daher unerlässlich.
  • Um das Phänomen zu sehen, sollte man einen Ort mit möglichst wenig künstlichem Licht auswählen. Offene Flächen wie zugefrorene Seen oder gefrorene Sümpfe eignen sich sehr gut. Oberhalb der Baumgrenze auf einem Hügel gibt es vielfach spektakuläre Bilder.
  • Wenn immer möglich nach Norden ausrichten und am nördlichen Horizont Ausschau halten.
  • Wetter und Himmel stets beobachten, denn die Wetterverhältnisse können sich schnell ändern. Apps bieten dazu gute Hilfe. In vielen Apps lassen sich auch die Prognosen für den Sonnenwind abrufen.
  • Zur Ausrüstung für einen nächtlichen Ausflug gehören neben der warmen Kleidung und guten Schuhen auch eine Stirnlampe und heiße Getränke.
  • Einheimische um Rat fragen zahlt sich in der Regel aus – sie kennen die Gegebenheiten und geben mit ein bisschen Glück auch die schönsten Orte preis.

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