Die wichtigsten Bewohner oberhalb des Polarkreises sind zweifelslos die Rentiere. Man trifft die putzigen Fellnasen des Nordens beim Wandern, an den Straßenrändern, oder als lokale Spezialität in den Restaurants. Das Ren ist das Nationaltier Lapplands und auch dem Weihnachtsmann bedeutende Hilfe.

 

Rentiere werden seit Jahrhunderten domestiziert

Die Samen waren die ersten Menschen, die angefangen haben, die scheuen Rens zu züchten. Sie lebten als Nomaden und begleiteten ihre Herden von den Sommer- zu den Winterweiden. Auch heute noch sind viele Samen Rentierzüchter, doch die Arbeit hat sich durch den Einsatz moderner Hilfsmittel wesentlich erleichtert. 

Es gibt in Lappland zwei Arten von Rentierfarmen. Touristische Farmen, welche die Rentiere zum Schlitten ziehen ausbilden und die ursprünglichen Farmen, welche die Rentiere für die Fleischproduktion halten und züchten. Dabei gibt es auch regionale Unterschiede und die Zucht hebt sich auch von Finnland zu Schweden zu Norwegen ab. 

Wissenswertes über die Fellnasen

• In Finnisch Lappland gibt es rund 200‘000 Rentiere – das sind mehr Rentiere als Einwohner.
Im Sommer bewegen sich Rentiere frei und kümmern sich um sich selbst, während sie im Winter Futter von den Züchtern erhalten.
Hauptnahrung sind Flechten, die in den Wäldern wachsen. Aber auch vor Beeren, Gräsern und anderen Pflanzen schrecken Rentiere nicht zurück. Den Sommer verbringen sie die meiste Zeit mit Fressen.
Kälber kommen im Mai / anfangs Juni zur Welt. 
Sowohl die Männchen als auch die Weibchen tragen ein Geweih, welches sie einmal jährlich abstoßen. Männchen stoßen ihr Geweih vor dem Winter ab, Weibchen nach der Geburt des Kälbchens im Mai / anfangs Juni.
 Es gibt in Finnland keine wilden Rentiere. Jedes Tier hat einen Besitzer und verfügt über eine Ohrmarke zur Identifikation. Eine kleine Kolonie wilder Rentiere gibt es nur noch in Nordnorwegen. 
Die Kälber werden im Juni mit der Ohrmarke gekennzeichnet.
Alle Tiere müssen im Herbst bei den Rentierscheidungen gezählt werden. 
Rentiere können Temperaturen bis zu -50°C aushalten. 
Die putzigen Fellnasen sind gute Schwimmer und können mühelos Flüsse und Seen durchqueren.

Rentiere - die putzigen Fellnasen des Nordens

Richtige Verhaltensweise gegenüber Rentieren

Rentiere trifft man oft beim Wandern an. Wie bei allen Wildtieren gilt auch bei ihnen Abstand halten. Nicht immer rennen die Tiere davon, manche bleiben stehen oder kommen sogar auf den Wanderer zu. Gut zu wissen, dass diese Geste nicht sonderlich freundlich gemeint ist. Bleibt ein Rentier stehen, senkt seinen Kopf, schüttelt sich oder stampft mit der Hufe, ist dies ein Warnzeichen und bedeutet, dass sich das Rentier für den Angriff bereit macht. Besonders ab September ist bei Männchen Vorsicht geboten, da sie während der Paarungszeit oft ein aggressives Verhalten aufzeigen. 

Einem angriffslustigen Tier sollte man auf keinen Fall den Rücken zuwenden und weglaufen ist zwecklos. Oft reicht es schon, wenn man wild mit den Armen rumflattert, sich möglichst groß macht und das Tier anbrüllt. Rentiere mögen keine schnellen Bewegungen oder Lärm.

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